Frédéric Chopin - Wolfgang Amadeus Mozart (D)
Inleiding
Zwei Größen, Chopin und Mozart. Chopin wurde am 1. März 1810 geboren und starb am 17. Oktober 1849, war also erst 39 Jahre alt. Um berühmt zu werden, muss man also nicht unbedingt alt sein oder werden. Mozart ist ein weiteres Beispiel dafür. Er lebte vom 27. Januar 1756 bis zum 5. Dezember 1792, wurde also nur 35 Jahre alt. Dennoch haben diese beiden berühmten Männer unauslöschliche Spuren in der Musikwelt hinterlassen. Ihre musikalischen Errungenschaften werden noch immer mit Ehrfurcht besprochen und verkauft. Und das in den größten Musiksälen der Welt. Ein breites Publikum, jung und alt, mit klassischer Ausbildung, hört ihnen atemlos zu. Einige moderne Bands versuchen, ihre Musik zu imitieren, die Melodie wird erkannt, aber sie sind und bleiben ein äußerst fader Abglanz dessen, was die großen Meister beabsichtigten. Tatsächlich unwürdig!
Die musikalische Zusammenarbeit von Frederic Chopin
Ignace Pleyel wurde am 18. Juni 1757 in Österreich geboren. War auch er ein Komponist? Hat auch er Klavier gespielt? Beide Fragen können mit Ja beantwortet werden. Von klein auf spielte der blondhaarige Junge Klavier. Aber er erreichte nicht das Niveau von Chopin oder Mozart, obwohl er es in der Musikwelt weit brachte. Wenn man im Alter von 23 Jahren die Leitung der Prince of Rohan Musicschool übernimmt und sechs Jahre später Meister des Orchesters des Straßburger Münsters wird, hat man in diesem Bereich viel zu bieten. Dieser Schritt führte ihn von Österreich nach Frankreich. Dort ließ er sich dauerhaft nieder. Ignace Pleyel war es, der 1791 "Die Hymne an die Freiheit" und 1793 "Die Revolution" schrieb. Damit zeigte er, dass er sich als echter Franzose fühlte. Das sollte er sein ganzes Leben lang bleiben!
Sowohl mit Mozart als auch mit Joseph Hayden gab er eine Reihe von Konzerten. In England, London, aber auch in anderen Weltstädten. Als Mozart über ihn sprach, nannte er Pleyel "eine Freude für die Musik". Man könnte sagen, ein größeres Kompliment ist kaum möglich. Doch es war nicht direkt die Musik, die ihn weltberühmt machte, sondern das Instrument, das Klavier. Ja, denn 1797 eröffnete er in Paris einen kleinen Musikverlag. Er legte seine musikalischen Auftritte auf Eis und erweiterte den Vertrieb auf Harfen, Gitarren und Klaviere. Gab es ein Einkommensmodell dafür? Brachte das Geschäft mehr Geld ein? War er des Reisens überdrüssig? Es ist bekannt, dass Konzerte in der ganzen Welt dem Musiker physisch viel abverlangen! Um ein Leben lang erfolgreich zu sein, muss man einen felsenfesten Geist und Körper haben.
Aber erst 1807 machte er den letzten Schritt zur Berühmtheit. Die ersten Pleyel-Klaviere erblickten das Licht der Welt. Voller Enthusiasmus nahm er die Produktion auf und setzte die Messlatte auf das höchste Niveau. Schließlich wusste er besser als jeder andere, wie ein Klavier klingen sollte, was das edle Instrument erfüllen sollte. Hartnäckig und ausdauernd schuf er. Natürlich nutzte er seine internationalen musikalischen Verbindungen für Vertrieb und Wachstum. Er nutzte ihre Anregungen dankbar aus. Ein Großmeister in der Musik zu sein, bedeutet jedoch nicht, dass man ein Wirtschaftsführer ist oder sein kann. Kalkbrenner, Rossini und Mehul haben es auch mit finanzieller Hilfe von damals berühmten Namen aus der Musikbranche nicht geschafft. Selbst diese Personen zeigten mehr spontane Hilfe für einen Kollegen als geschäftlichen Scharfsinn. Sein langes, hochgestecktes blondes Lockenhaar ist grau geworden, die spitze Nase ragt blass hervor.
Zum Glück hatte er einen Sohn, Camille Pleyel, der 1788 in Österreich geboren wurde. Aus dem breiten Gesicht stachen die wachen, blaugrauen Augen hervor. Schwarzes glattes Haar lag um das breite Gesicht mit den schmalen Lippen. Automatisch stürzte er sich ins Musikleben und erwies sich als eine Klasse für sich. Er verblüffte Chopin mit seinen musikalischen Leistungen. Mit ihm schloss Chopin Freundschaft. Über ihn sagte Chopin einmal: "Heute gibt es nur einen Mann, der Mozart spielen kann, und das ist Camille Pleyel. Mit ihm würde ich gerne eine vierhändige Sonate spielen". Ein unglaubliches Kompliment, das auf Camilles Klasse hinweist.
Sohn Camilla war 35 Jahre alt, 1824, als er sich in das Abenteuer des Klavierbaus stürzte. Und siehe da, im Gegensatz zu seinem Vater besaß er Geschäftssinn. Auf seinen vielen Reisen um die Welt hatte er in die Küchen der führenden Klavierhersteller geschaut. Als Klaviervirtuose wurden ihm eifrig Einblicke und Führungen gewährt. Was er sah und notierte, inspirierte ihn dazu, die Dinge zu Hause gründlich anzupacken. Er reorganisierte den ruhenden, eigentlich unrentablen Betrieb. Sofort wurde er Miteigentümer. Seit 1825 brachten seine Forschungen, seine Innovationen das Unternehmen tatsächlich zu großem Wohlstand. Ein großer Vorteil dabei waren seine Verbindungen und freundschaftlichen Beziehungen zu praktisch allen bedeutenden Musikern der Welt. Chopin, Cramer, aber auch andere warben für das Pleyel-Klavier. Natürlich war es auch ein hervorragendes Instrument, das ständig verbessert wurde. Relativ schnell erlangte die Marke internationalen Ruhm. Klug und geschickt verband die Firma Pleyel bekannte Künstler mit den Innovationen des Instruments.
Im Jahr 1827 präsentierten sie Pleyel-Klaviere auf der Pariser Nationalausstellung. Dort gewannen sie nicht weniger als eine Goldmedaille. Dies erwies sich als endgültiger Durchbruch. Sie wurden Klavierhersteller für Louis Philippe, Herzog von Orléans. Er war der zukünftige König von Frankreich. Und so folgten weitere hochrangige Kunden. Sogar noch viel mehr.
Selbst Chopin spielte bis zu seinem Tod mit Vorliebe auf dem Pleyel-Klavier. Beispiele wie diese sorgten für ein nie dagewesenes spontanes Wachstum.
1831 starb der Gründer der Pleyel-Klaviere Ignace Pleyel im Alter von 74 Jahren. Bereits 1829 kämpfte er mit seiner Gesundheit, und es wurden Schritte unternommen, um die Nachfolge von Vater und Sohn zu regeln. Dies geschah in gegenseitigem Einvernehmen und zur Zufriedenheit des Vaters. Der berühmte deutsche Klavierspieler Friedrich Kalkbrenner (1784) war bis zu seinem Tod im Jahr 1849 finanziell am Unternehmen beteiligt. Anscheinend verstanden sich Camille und Friedrich gut. Friedrich wird finanziell profitiert haben, aber er arbeitete auch hart an der musikalischen Entwicklung. Ja, er stand als Spitzenmusiker an der Seite von Camille.
Seit dem 1. Januar 1830 gaben sie öffentliche Konzerte auf dem Pleyel-Klavier, was natürlich eine breite und kostenlose PR zur Folge hatte. Immerhin traten sowohl Camille als auch Friedrich dort auf. Beide lieferten musikalische und professionelle Spitzenleistungen ab. Diese Art von Auftritten fand in großen Sälen statt. Damals gab es noch keine richtigen Konzertsäle. Die Pleyel Company begann, genau das zu tun. Mit großem Erfolg! Säle mit 500 bis 1000 Plätzen. Sie waren voll und ausverkauft, wenn Chopin, Pleyel, Hadyn, Kalkbrenner und andere weniger bekannte Musiker auftraten. Der Ansatz der Pleyel Company führte zu einer echten Revolution. Und zwar in beide Richtungen: Sie erhielten weltweit eine unglaubliche Publicity. Da Chopin es immer vorzog, auf dem Pleyel-Klavier zu spielen, wurde der Name dieser Marke aufgewertet. Und das sogar zu Recht. Wie ein Virtuose wie Chopin sagt: "Ein Pleyel-Klavier hat einen perfekten Anschlag. Wenn ich mich gut und stark genug fühle, um meinen eigenen Klang zu erzeugen, brauche ich ein Pleyel-Klavier", dann funktioniert das sehr gut. Über Aussagen wie diese wurde weltweit in Musikzeitschriften, aber auch in Zeitungen berichtet. Eine bessere Werbung konnte man nicht bekommen! Chopin gab daher alle seine Konzerte in den Pleyel-Salons sowie in Pariser Konzertsälen auf einem Pleyel-Flügel.
In der Zwischenzeit setzte Camille seine Entwicklungen fort. Als erster Klavierbauer wagte er es, einen Metallrahmen zu verwenden, und installierte eiserne Resonanzbodenstützen, wodurch er ein großes Volumen erreichte. Ebenfalls sehr wichtig: der Anschlag der Tastatur. Er muss gut sein und sich gleichmäßig über die gesamte Tastatur verteilen. Ständig wurden neue Dinge getestet und angewendet. Es wurde immer wieder aufgerüstet.
Im Jahr 1838 brachte die Firma Pleyel einen Babyflügel auf den Markt. Es gelang ihnen, die Klangfarbe den größeren und damit teureren Modellen anzugleichen. Der Wunsch war, dass jeder, auch diejenigen, die keinen großen Geldbeutel haben, Klavier spielen können. Heute hat Pleyel mit dem P170 immer noch einen Babyflügel in seiner Sammlung. Im Jahr 1839 führte das Unternehmen ein quadratisches Studienklavier mit zwei Saiten-Sets und sechs Oktaven ein. Solide gebaut und erschwinglich. Ein noch nie dagewesener Erfolg. Die Firma Pleyel meldete ständig Patente an. Auch in dieser Hinsicht ging das Unternehmen auf Nummer sicher.
Im Jahr 1855 beschäftigte die Firma Pleyel 350 Mitarbeiter und produzierte 1.400 Klaviere pro Jahr. Die Werkstätten waren modern, die Mitarbeiter engagiert. Die Firma Pleyel entwickelte sich zu einem multinationalen Unternehmen.
Die Presse berichtete; „Der Ruf der Klaviere von Herrn Pleyel hat sich inzwischen weltweit und unter Künstlern einen Namen gemacht.“ Hinsichtlich der Klangqualität lassen diese Instrumente keine Wünsche offen und scheinen sogar die englischen Klaviere zu übertreffen. Herr Pleyel hat wieder einmal Möglichkeiten gefunden, seine Produkte zu verbessern, indem er die Tastatur geändert und sie leichter gemacht hat.
Die Bemühungen werden reichlich belohnt. Pleyel-Klaviere finden nicht nur ihren Weg durch Europa, sondern werden auch nach Amerika, Kolumbien, Chile, Peru, Brasilien, Indien und sogar Australien exportiert.
Camille wurde 1834 zum Ritter der Ehrenlegion, der höchsten nationalen Auszeichnung Frankreichs, ernannt. Außerdem erhielt er mehrere Goldmedaillen auf der Nationalausstellung in Paris. Posthum wurde er auf der Weltausstellung in Paris 1855 mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet. Am 4. Mai desselben Jahres war er verstorben. Andere setzten das Geschäft fort.
Pleyel Niederlande im Jahr 2024
Die Pleyel-Sammlung befindet sich beim großen Musikunternehmen Joh.deHeer in Sliedrecht. Sie sind die einzigen in den Niederlanden, die dieses wunderschöne, farbenfrohe Saiteninstrument verkaufen. In einer traditionell dekorierten Ecke atmet Pleyel die Atmosphäre der Vergangenheit und perfektioniert das Erscheinungsbild der Klaviermarke. Mehr als einen Besuch wert, spielenswert, begleitet von kompetenten Joh.deHeer-Mitarbeitern. Ein luxuriöses Prunkstück mit einem jahrhundertealten Ruf. Darauf kann Joh.deHeer zu Recht stolz sein!