Die Hinszorgel in der Bovenkerk in Kampen ist mit ihren 56 Stimmen bei allen Organisten bekannt. Die zahlreichen Orgelkonzerte und Liederabende mit dem geschichtsträchtigen Instrument haben im Laufe der Jahrhunderte einen tiefen musikalischen Eindruck hinterlassen.

Auch für viele internationale Musiker war das Instrument eine wichtige Inspirationsquelle und ist das bis heute noch. Alle sind ausnahmslos beeindruckt von ihrem umwerfenden Erscheinungsbild. Auch der volle Klang der 1743 gebauten Orgel, der eine breite Palette an verschiedenen Musikstilen ermöglicht, beflügelt die Fantasie. Kompositionen aus dem Barock kommen hervorragend zur Geltung, aber auch symphonische Orgelmusik und die berühmte „Holländische Choralmusik“ lassen sich überraschend gut registrieren. Und als Begleiter mehrstimmigen Gesangs großer Gruppen hat die Orgel ebenfalls ihre Dienste mehr als bewiesen.

Die Berühmtheit der Orgel geht aber nicht nur auf ihr Aussehen und ihren Klang zurück. Die Akustik des im sechzehnten Jahrhundert fertiggestellten Gotteshauses sorgt für eine wunderschöne Einbindung des Klangs: bis zu sieben Sekunden lang schweben die Klänge durch die gotische Kreuzbasilika. 

Aber auch das Gebäude selbst ist für seine Schönheit berühmt. Von der gegenüberliegenden Seite der IJssel erhebt es sich wie eine riesige Festung über der Stadt. Aus der Skyline von Kampen ist die Bovenkerk nicht wegzudenken.

In musikalischer Hinsicht gilt das doppelt und dreifach: der historische Reichtum der Hansestadt ist in jeder Pfeife der Hinszorgel zu hören.

Im Herzen von Salland liegt Raalte, und im Herzen von Raalte steht die Basilika der Heiligen Kreuzerhöhung. Diese neugotische Kirche, die 1891 und 1892 erbaut wurde, ist auch als "die Kathedrale von Salland" bekannt. Die Kirche beherbergt einen großen musikalischen Schatz: die dreimanualige Orgel von Joseph Adema. Sie können diese Orgel jetzt auch zu Hause auf Johannus LiVE spielen.

Die Orgel der Basilika in Raalte, die zweitgrößte von Adema gebaute Orgel, hat 43 Register. Sie wurde 2008 von der römisch-katholischen Sint-Michaëlskerk im Zentrum von Zwolle übernommen, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Grote oder Sint-Michaëlskerk am Grote Markt. Die Orgel hatte sich dort bereits jahrzehntelang bewährt und verdiente daher nach der Schließung der Kirche ein neues Zuhause in Raalte. Dort wird die majestätische Orgel mit ihren vielen Streichregistern für Konzerte, aber auch als Begleitinstrument bei (werktäglichen) Feiern eingesetzt.

Die Klänge dieser Orgel im französisch-symphonischen Stil haben schon viele zu Tränen gerührt. Als der ehemalige Küster in Raalte sie zum ersten Mal hörte, blieb er nicht trocken. Er war nicht der erste, und er wird auch nicht der letzte sein. So mancher Organist hat hinter den Klaviaturen der Adema-Orgel über den mystischen, poetischen, manchmal intensiven und zugleich zarten Klang des Instruments gestaunt.

Musik von französischen Komponisten wie Franck, Saint-Saëns, Guilmant, Widor und Vierne findet in Raalte ihre Bestimmung. Mit einer Nachhallzeit von sechs Sekunden könnte sich diese Adema-Orgel keinen besseren Ort wünschen als die Basilika der Heiligen Kreuzerhöhung.

Viele Konzertorganisten wissen, wie sie das Herz von Salland finden - und die musikalischen Herzen ihrer Zuhörer tief berühren.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Die Oude Kerk in Amsterdam ist das älteste noch erhaltene Gebäude in der Hauptstadt der Niederlande. Die Kirche, deren Ursprung auf das 13. Jahrhundert zuru¨ckgeht, ist unlösbar verbunden mit einigen der größten Komponisten und Organisten, die das Land hervorgebracht hat.

Einer von ihnen ist Jan Pieterszoon Sweelinck, der von 1577 bis 1621 Organist der Oude Kerk war. Aus allen Himmelsrichtungen kamen Orgeltalente nach Amsterdam, um beim äußerst beliebten Sweelinck zu studieren. In Deutschland erhielt er dadurch auch den treffenden Beinamen „Der Organistenmacher“. Nach seinem Ableben wurde Sweelinck in der Oude Kerk begraben.

Ein anderer niederländischer Organist, der in der Oude Kerk Furore machte, ist Feike Asma. Zwischen 1939 und 1984 gab er an der Vater-Mu¨ller-Orgel, die er als „die eindrucksvollste Barockorgel der Welt“ bezeichnete, an die zweihundert Orgelkonzerte. Diese vielen Konzerte haben, gemeinsam mit zahlreichen Rundfunku¨bertragungen, Plattenaufnahmen und dem wunderschönen Kurzfilm Toccata, dazu beigetragen, dass der Name und Spielstil von Feike Asma automatisch mit der Oude Kerk und der Vater- Mu¨ller-Orgel assoziiert werden. Und umgekehrt.

Es sind jedoch nicht nur die beru¨hmten Organisten, die die Vater-Mu¨ller-Orgel so imposant erklingen lassen. Auch der außerordentlich beeindruckende Raum der Oude Kerk trägt seinen Teil dazu bei. Das große Volumen und die enorme Bodenfl äche, das besondere Verhältnis zwischen Länge und Breite, das Holzgewölbe und die ausgewogene Kombination von Materialien wie Glas, Holz, Stein, Verputz und den weichen Fugen - alles fließt im Zentrum von Amsterdam perfekt zusammen.

Die Orgel der Church of St. Matthew and St. James in Liverpool, auch Mossley Hill Church genannt, wird von vielen als Instrument der Spitzenklasse betrachtet.

Auch in England selbst gilt die Orgel als das Beste vom Besten. Für diesen Ruhm sind insbesondere zwei Qualitäten verantwortlich: Erstens eignet sich die Orgel hervorragend für liturgische und rezitative Einsätze und zweitens bietet sie endlose Inspirationsmöglichkeiten für Chore und Chorale. 

Den Grundstein für diese Eigenschaften legte die britische Orgelfirma Henry Willis & Sons, die sich zu Zeiten der industriellen Revolution auf besondere Weise einen Namen gemacht hatte. Damals ließen britische Städte imposante Rathäuser errichten, die mit ebenso imponierenden Instrumenten ausgestattet wurden, vorzugsweise von „Father Willis“, wie er aufgrund seines umfangreichen Wissens genannt wurde. Den Industriellen war nichts zu teuer: Sie standen Schlange, um etwa einen luxuriösen Saal zu schenken oder eine ganze Orgel zu finanzieren. Es war diese eigene Dynamik des Konkurrenzkampfs, die „Father Willis“ zu großem Ruhm verhalf. Von Liverpool bis über die ganze Welt hinaus.

In Manchester steht genau auf dem internationalen Kreuzungspunkt von Bildung, Wissenschaft und Gesundheitswesen die berühmte Holy Name Church.

An der Oxford Road, an der auch die Universität von Manchester liegt, strömen jeden Tag tausende Studierende aus der ganzen Welt zusammen. Jedoch nicht nur zum Lernen: an Wochentagen treffen sie sich auch regelmäßig zum Gottesdienst. Diese Messen beginnen um 13.05 Uhr, genau auf den Stundenplan der Studierenden abgestimmt. In der Hektik des Studentenlebens widmen sie sich zwischendurch der feierlichen Zeremonie, den jahrhundertealten Kirchenliedern und der wunderschönen Musik der berühmten Orgel von William Hill & Sons. 

Das im Jahr 1870 gebaute und im Laufe der Jahre regelmäßig restaurierte Instrument hat für seinen fantastischen Klang immer schon viel Lob geerntet. Und nicht nur von den Studierenden. In der Kakofonie der alltäglichen Stimmen und Laute finden sie hier in der Kirche, unter den Klängen dieser majestätischen Orgel, ihre wöchentliche Oase. 

Sobald in der Trinity Episcopal Church in Greeley (USA, Colorado) in die Tasten der Casavant-Orgel gegriffen wird, erklingen gleichzeitig drei verschiedene Kulturen.

Als erstes natürlich die amerikanische: die Kirche, die in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts gegründet wurde, beherbergt seit vielen Jahrzehnten Glaube, Hoffnung und Liebe - eine lange Tradition, die unweigerlich in den Orgelklängen mitschwingt. 

Dann die kanadische Kultur: der Orgelbauer Casavant Frères hat seinen Sitz in Quebec. Seit 1879, rund der Zeit, als die Trinity Episcopal Church ihr erstes Gotteshaus in Greeley errichtete, hat die Orgelbaufirma bereits mehr als 3.900 Orgeln geliefert. Als sie im Jahr 1967 die Orgel in Greeley bauten, hatten sie sich bereits einen guten Namen aufgebaut. 

Das Orgelbauunternehmen wurde übrigens von den Gebrüdern Joseph-Claver (1855-1933) und Samuel-Marie (1859-1929) gegründet, die sich vor ihrer Niederlassung in Kanada von der westeuropäischen Orgeltradition inspirieren ließen. Dabei ist interessant, dass die Orgel in Greeley im Stil des amerikanischen Eklektizismus errichtet wurde. „Eklektisch“ bedeutet, das Beste aus Traditionen, Methoden oder Überzeugungen in einem neuen Stil zu vereinen. In Greeley kommt alles zusammen. Jedoch erst als die Orgel erklingt, geschieht dies auch wirklich.

Die musikalische Welt hat Leipzig viel Schönes zu verdanken. Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Edvard Grieg, Georg Philip Telemann - alle diese Größen wohnten, studierten und arbeiteten in Leipzig.

Im Zentrum dieser musikalischen Wiege errichteten die Architekten Heinrich Rust en Alfred Mu¨ller zwischen 1901 und 1904 die Michaeliskirche. Kurz vor Fertigstellung des Gotteshauses ließ der beru¨hmte Orgelbauer Wilhelm Carl Friedrich Sauer das Bauwerk von einer dreimanualigen Orgel erschallen. Es war nicht sein erstes und gewiss nicht sein letztes Instrument. Sauer baute zeit seines Lebens mehr als 1.100 Orgeln. Sein „finales großes Meisterwerk“ hängt im Berliner Dom, mit 113 Stimmen die größte Orgel, die er je gebaut hat. In Leipzig erschallt Sauers Größe mit 46 Stimmen durch die Michaeliskirche. Viel ist nicht immer besser.

In der direkten Nachbarschaft zu Manchester entwickelte sich Stockport im sechzehnten Jahrhundert im Rauch der industriellen Revolution. Knapp dreihundert Jahre später sollte der Philosoph Friedrich Engels wenig subtil feststellen, dass Stockport eines der du¨stersten, rauchigsten Löcher in der ganzen Industrieregion sei. Ende des neunzehnten Jahrhunderts änderte sich dies jedoch rasant. Die Stadt schu¨ttelte die Reste der Revolution ab, errichtete Museen, erhaltenswertes Kulturerbe, wunderschöne Plätze und eine beeindruckende Kirche: die St. George’s Church.

Mit einem 72 Meter hohen Turm und 1.200 Sitzplätzen ist es ein Gebäude, das im Voru¨bergehen nicht unbemerkt bleibt. Im Herzen dieser Kirche, in der Nähe des ersten Steins des Gotteshauses , befindet sich eine ebenso imposante Orgel. Mit ihren drei Manualen und 52 Registern ist die Orgel ein häufig verwendetes Instrument bei der Begleitung von Chorälen, Chören und Konzerten. Auch heute noch. Die schwarzen Rauchfahnen sind verschwunden, die Musik von Stockport aber wird auch in Zukunft erklingen.

Die Orgelchroniken der Groninger Der Aa-Kirche bieten ein reges Spektakel. Ein geschichtlicher Überblick: Als der erste Orgelbauer Theodorus Faber 1659 starb, hinterließ er eine halbfertige Orgel. Sein Nachfolger Andries de Mäer wurde kurz darauf wegen schlechten Benehmens aus der Stadt verbannt.

Seinem Stellvertreter Jacobus Galtus van Hagerbeer gelang es zwar, die Orgel fertigzustellen, er musste jedoch vier Jahre später machtlos zusehen, wie der Kirchturm gemeinsam mit der Orgel durch einen Blitzeinschlag in Flammen aufging. 1697 war Arp Schnitger an der Reihe. Er baute eine Or gel mit sechzehn Pedalen und vierzig Stimmen. Jedoch stu¨rzte der Kirchturm ein und riss dabei die Orgel mit. 115 Jahre lange erklang in der Der Aa-Kirche in Groningen kein Orgelton, bis 1815 die Schnitger Orgel der nahe gelegenen Akademie- oder Bruderkirche in die Der Aa-Kirche verlegt wurde. Diese hat die Jahrhunderte u¨berlebt. In der Hoffnung auf Segen.

74 Jahre wurde an der Liverpool Cathedral, der größten Kathedrale von Großbritannien gebaut. Die anglikanische Kathedrale, die außerdem die fu¨nftgroße der Welt ist, liegt auf dem Hu¨gel St. James’ Mount. Deshalb, und natu¨rlich auch aufgrund ihrer imposanten Höhe von 101 Metern, ist die Kirche bereits von Weitem zu sehen.

In der Su¨dostecke des fast 200 Meter langen Gotteshauses befindet sich die Lady Chapel. Diese besondere Kapelle war der erste Teil des Bauwerks, das fu¨r den Gottesdienst eingeweiht wurde. Noch immer finden in der kleinen Lady Chapel Messfeiern statt. Mit ihren viel bewunderten Laternen, den eindrucksvollen Bleiglasfenstern und ihrer oft gepriesenen Akustik ist die Kapelle der ideale Ort, um zur Ruhe zu kommen. Etwa bei den Klängen der romantischen Kapellenorgel. Im Schoß der großen Kathedrale.

Es war dem Edelmut der Familie Heerkens - van Sonsbeeck zu verdanken, dass der niederländische Orgelbauer Michaël Maarschalkerweerd im Jahr 1896 in der Liebfrauenbasilika in der Hansestadt Zwolle diese Orgel mit 38 Stimmen bauen konnte. Als stiller Zeuge dieser Geste hängt oben am Orgelkasten noch immer das Wappen der Familie.

Interessant ist, dass Maarschalkerweerd, der insgesamt sage und schreibe 127 Orgeln baute, das Instrument in einem bereits vorhandenen, alten Orgelkasten anfertigte. Dieser stammte von einer Orgel, die die Basilika einst von der Observantenkirche in Mu¨nster u¨bernommen hatte. Orgelbauer Nikolaus Brunswick baute damals eine Barockorgel in dem von Mönchen angefertigten Kasten. Nachdem 1795 aus diesem Orgelkasten die letzten barocken Klänge ertönt waren, erhielt die Orgel dank Maarschalkerweerd ein neues Leben in der Liebfrauenbasilika in Zwolle. Ein romantisches Leben, wohlgemerkt.

Der Franzose Aristide Cavaillé-Coll (1811-1899) gilt als der einflussreichste Orgelbauer des 19. Jahrhunderts. Nicht umsonst ist sogar ein Planetoid in unserem Sonnensystem nach ihm benannt.

Kenner preisen ihn insbesondere aufgrund seiner Anstrengungen fu¨r den Bau von sogenannten symphonischen Orgeln, mit denen der Klang von einzelnen Instrumenten und Ensembles nachgeahmt werden kann. Seine Pfeifenorgeln waren so phänomenal aufgebaut, dass verschiedene große Komponisten, wie Charles-Marie Widor und Louis Vierne sich beim Komponieren ihrer Orgelsymphonien davon inspirieren ließen.

In Frankreich, aber auch daru¨ber hinaus, hat Cavaillé-Coll der musikalischen Menschheit eine stattliche Anzahl Orgeln hinterlassen. Insgesamt hat er mehr als achtzig Orgeln gebaut.

Ein besonderes Exemplar beherbergt die Kirche Notre-Dame d’Auteuil in Paris. Die 52 Stimmen, worunter zahlreiche Zungenpfeifen und viele 2-, 4-, 8-, 16- und 32-Fuß-Register, geben in ihrem Zusammenspiel untereinander die typisch französisch-symphonischen Klänge wieder.

Norden ist die älteste Stadt in Ostfriesland. Im Zentrum der Stadt, auf dem wahrscheinlich größten Marktplatz Deutschlands, steht die monumentale Ludgerikirche. Die mittelalterliche Kirche wurde in verschiedenen Phasen, vom 13. bis ins 15. Jahrhundert, im Stil der Spätgotik errichtet.

Das jahrhundertealte Gotteshaus herbergt ein Kunstwerk internationalen Formats. Der beru¨hmte Orgelbauer Arp Schnitger arbeitete von 1686 bis 1692 an diesem Barockinstrument, das mit 46 Registern und drei Manualen noch immer die größte Orgel von Ostfriesland und die zweitgrößte Schnitger-Orgel von Deutschland ist. Erwähnenswert ist die gru¨ndliche Restaurierung, die von 1981 bis 1985 von Ju¨rgen Ahrend durchgefu¨hrt wurde. Ihm gelang es, die alte tonale Pracht des barocken Instruments aus dem 17. Jahrhundert in ihrem vollen Glanz wiederherzustellen.

Die Silbermann-Orgel in der Dresdner Hofkirche darf als ein ganz besonderer Schatz bezeichnet werden. Das Instrument ist das letzte Bauwerk von der Hand Gottfried Silbermanns (1683- 1753) und gleichzeitig die letzte Orgel der Stadt, die noch an ihn erinnert. Zwei von ihm fru¨her errichtete Orgeln gingen 1945 verloren.

Die Vollendung der Orgel hat Silbermann leider nicht mehr erlebt; er starb kurz vor der Fertigstellung des Instruments. Sein Lehrling und Mitarbeiter Zacharias Hildebrandt vollendete nach dem Tod Silbermanns die letzten Arbeiten an der Or gel. Die Hauptorgel der Hofkirche zählt 47 Stimmen und hat drei Manuale.

Ganze 112 Meter ragt der Domturm im alten Zentrum von Utrecht hoch in die Luft. Mit seiner ehrwu¨rdigen Höhe ist der Domturm gleich zweifacher Rekordhalter: Er ist der höchste Kirchturm der Niederlande und das höchste Gebäude von Utrecht.

Direkt neben diesem Riesen steht der beru¨hmte Dom von Utrecht, eine eindrucksvolle gotische Kirche, deren erster Stein im 13. Jahrhundert gelegt wurde. Der Dom ist nicht nur ein Ort der Zusammenkunft seiner Gemeinde, sondern auch eine wichtige touristische Sehenswu¨rdigkeit. Jedes Jahr wissen rund 250.000 Menschen den Dom zu finden.

Und nicht zuletzt kommen Besucher in den Dom fu¨r die beru¨hmte Bätzorgel, auf der jedes Jahr Dutzende Konzerte von Organisten aus der ganzen Welt gegeben werden.

Die dreimanualige Orgel mit 49 Stimmen ist fu¨r ihre schönen Tremulanten und ihren warmen Nachhall bekannt.

Die Hinszorgel in der Bovenkerk in Kampen ist mit ihren 56 Stimmen bei allen Organisten bekannt. Die zahlreichen Orgelkonzerte und Liederabende mit dem geschichtsträchtigen Instrument haben im Laufe der Jahrhunderte einen tiefen musikalischen Eindruck hinterlassen.

Auch für viele internationale Musiker war das Instrument eine wichtige Inspirationsquelle und ist das bis heute noch. Alle sind ausnahmslos beeindruckt von ihrem umwerfenden Erscheinungsbild. Auch der volle Klang der 1743 gebauten Orgel, der eine breite Palette an verschiedenen Musikstilen ermöglicht, beflügelt die Fantasie. Kompositionen aus dem Barock kommen hervorragend zur Geltung, aber auch symphonische Orgelmusik und die berühmte „Holländische Choralmusik“ lassen sich überraschend gut registrieren. Und als Begleiter mehrstimmigen Gesangs großer Gruppen hat die Orgel ebenfalls ihre Dienste mehr als bewiesen.

Die Berühmtheit der Orgel geht aber nicht nur auf ihr Aussehen und ihren Klang zurück. Die Akustik des im sechzehnten Jahrhundert fertiggestellten Gotteshauses sorgt für eine wunderschöne Einbindung des Klangs: bis zu sieben Sekunden lang schweben die Klänge durch die gotische Kreuzbasilika. 

Aber auch das Gebäude selbst ist für seine Schönheit berühmt. Von der gegenüberliegenden Seite der IJssel erhebt es sich wie eine riesige Festung über der Stadt. Aus der Skyline von Kampen ist die Bovenkerk nicht wegzudenken.

In musikalischer Hinsicht gilt das doppelt und dreifach: der historische Reichtum der Hansestadt ist in jeder Pfeife der Hinszorgel zu hören.

Mitten in der Region Salland liegt Raalte (Niederlande), und mitten in Raalte steht die Basiliek van de Heilige Kruisverheffing, die Kreuzerhöhungsbasilika. Diese neogotische Kirche wurde 1891-1892 erbaut und wird auch “die Kathedrale von Salland”genannt. Die Kirche birgt einen wertvollen Musikschatz: Die dreimanualige Orgel von Joseph Adema.

Das Instrument ist die zweitgrößte von Adema erbaute Orgel und verfu¨gt u¨ber 43 Stimmen. 2008 gelangte die Orgel von der katholische Sint-Michaëlskerk in Zwolle, wo sie jahrzehntelang bespielt wurde, nach Raalte. In Raalte kommt die prächtige Orgel mit den vielen Streicherstimmen inzwischen seit Jahren bei Konzerten zum Einsatz, aber auch als Begleitinstrument bei Gottesdiensten.

Die Klänge dieser Orgel im französisch-symphonischen Stil haben schon so manchen Zuhörer zu Tränen geru¨hrt. Als der Ku¨ster in Raalte die Orgel zum ersten Mal hörte, kamen auch ihm die Tränen. Er war nicht der Erste und wird auch nicht der Letzte sein. So mancher Organist saß voller Verwunderung ob des mystischen, poetischen, manchmal intensiven und gleichzeitig feinen Klangs vor dieser Orgel.

Musik französischer Komponisten wie Franck, Saint-Saëns, Guilmant, Widor und Vierne kommt in Raalte bestens zur Geltung. Mit einem Nachhall von 6 Sekunden kann sich diese Adema-Orgel keinen besseren Standort wu¨nschen als die Basilika in Raalte.

Viele Konzertorganisten finden den Weg nach Raalte und spielen sich auf der Adema-Orgel in die Herzen der Zuhörer.

Die Oude Kerk in Amsterdam ist das älteste noch erhaltene Gebäude in der Hauptstadt der Niederlande. Die Kirche, deren Ursprung auf das 13. Jahrhundert zuru¨ckgeht, ist unlösbar verbunden mit einigen der größten Komponisten und Organisten, die das Land hervorgebracht hat.

Einer von ihnen ist Jan Pieterszoon Sweelinck, der von 1577 bis 1621 Organist der Oude Kerk war. Aus allen Himmelsrichtungen kamen Orgeltalente nach Amsterdam, um beim äußerst beliebten Sweelinck zu studieren. In Deutschland erhielt er dadurch auch den treffenden Beinamen „Der Organistenmacher“. Nach seinem Ableben wurde Sweelinck in der Oude Kerk begraben.

Ein anderer niederländischer Organist, der in der Oude Kerk Furore machte, ist Feike Asma. Zwischen 1939 und 1984 gab er an der Vater-Mu¨ller-Orgel, die er als „die eindrucksvollste Barockorgel der Welt“ bezeichnete, an die zweihundert Orgelkonzerte. Diese vielen Konzerte haben, gemeinsam mit zahlreichen Rundfunku¨bertragungen, Plattenaufnahmen und dem wunderschönen Kurzfilm Toccata, dazu beigetragen, dass der Name und Spielstil von Feike Asma automatisch mit der Oude Kerk und der Vater- Mu¨ller-Orgel assoziiert werden. Und umgekehrt.

Es sind jedoch nicht nur die beru¨hmten Organisten, die die Vater-Mu¨ller-Orgel so imposant erklingen lassen. Auch der außerordentlich beeindruckende Raum der Oude Kerk trägt seinen Teil dazu bei. Das große Volumen und die enorme Bodenfl äche, das besondere Verhältnis zwischen Länge und Breite, das Holzgewölbe und die ausgewogene Kombination von Materialien wie Glas, Holz, Stein, Verputz und den weichen Fugen - alles fließt im Zentrum von Amsterdam perfekt zusammen.

Die Orgel der Church of St. Matthew and St. James in Liverpool, auch Mossley Hill Church genannt, wird von vielen als Instrument der Spitzenklasse betrachtet.

Auch in England selbst gilt die Orgel als das Beste vom Besten. Für diesen Ruhm sind insbesondere zwei Qualitäten verantwortlich: Erstens eignet sich die Orgel hervorragend für liturgische und rezitative Einsätze und zweitens bietet sie endlose Inspirationsmöglichkeiten für Chore und Chorale. 

Den Grundstein für diese Eigenschaften legte die britische Orgelfirma Henry Willis & Sons, die sich zu Zeiten der industriellen Revolution auf besondere Weise einen Namen gemacht hatte. Damals ließen britische Städte imposante Rathäuser errichten, die mit ebenso imponierenden Instrumenten ausgestattet wurden, vorzugsweise von „Father Willis“, wie er aufgrund seines umfangreichen Wissens genannt wurde. Den Industriellen war nichts zu teuer: Sie standen Schlange, um etwa einen luxuriösen Saal zu schenken oder eine ganze Orgel zu finanzieren. Es war diese eigene Dynamik des Konkurrenzkampfs, die „Father Willis“ zu großem Ruhm verhalf. Von Liverpool bis über die ganze Welt hinaus.

In Manchester steht genau auf dem internationalen Kreuzungspunkt von Bildung, Wissenschaft und Gesundheitswesen die berühmte Holy Name Church.

An der Oxford Road, an der auch die Universität von Manchester liegt, strömen jeden Tag tausende Studierende aus der ganzen Welt zusammen. Jedoch nicht nur zum Lernen: an Wochentagen treffen sie sich auch regelmäßig zum Gottesdienst. Diese Messen beginnen um 13.05 Uhr, genau auf den Stundenplan der Studierenden abgestimmt. In der Hektik des Studentenlebens widmen sie sich zwischendurch der feierlichen Zeremonie, den jahrhundertealten Kirchenliedern und der wunderschönen Musik der berühmten Orgel von William Hill & Sons. 

Das im Jahr 1870 gebaute und im Laufe der Jahre regelmäßig restaurierte Instrument hat für seinen fantastischen Klang immer schon viel Lob geerntet. Und nicht nur von den Studierenden. In der Kakofonie der alltäglichen Stimmen und Laute finden sie hier in der Kirche, unter den Klängen dieser majestätischen Orgel, ihre wöchentliche Oase. 

Sobald in der Trinity Episcopal Church in Greeley (USA, Colorado) in die Tasten der Casavant-Orgel gegriffen wird, erklingen gleichzeitig drei verschiedene Kulturen.

Als erstes natürlich die amerikanische: die Kirche, die in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts gegründet wurde, beherbergt seit vielen Jahrzehnten Glaube, Hoffnung und Liebe - eine lange Tradition, die unweigerlich in den Orgelklängen mitschwingt. 

Dann die kanadische Kultur: der Orgelbauer Casavant Frères hat seinen Sitz in Quebec. Seit 1879, rund der Zeit, als die Trinity Episcopal Church ihr erstes Gotteshaus in Greeley errichtete, hat die Orgelbaufirma bereits mehr als 3.900 Orgeln geliefert. Als sie im Jahr 1967 die Orgel in Greeley bauten, hatten sie sich bereits einen guten Namen aufgebaut. 

Das Orgelbauunternehmen wurde übrigens von den Gebrüdern Joseph-Claver (1855-1933) und Samuel-Marie (1859-1929) gegründet, die sich vor ihrer Niederlassung in Kanada von der westeuropäischen Orgeltradition inspirieren ließen. Dabei ist interessant, dass die Orgel in Greeley im Stil des amerikanischen Eklektizismus errichtet wurde. „Eklektisch“ bedeutet, das Beste aus Traditionen, Methoden oder Überzeugungen in einem neuen Stil zu vereinen. In Greeley kommt alles zusammen. Jedoch erst als die Orgel erklingt, geschieht dies auch wirklich.

Die Orgelchroniken der Groninger Der Aa-Kirche bieten ein reges Spektakel. Ein geschichtlicher Überblick: Als der erste Orgelbauer Theodorus Faber 1659 starb, hinterließ er eine halbfertige Orgel. Sein Nachfolger Andries de Mäer wurde kurz darauf wegen schlechten Benehmens aus der Stadt verbannt.

Seinem Stellvertreter Jacobus Galtus van Hagerbeer gelang es zwar, die Orgel fertigzustellen, er musste jedoch vier Jahre später machtlos zusehen, wie der Kirchturm gemeinsam mit der Orgel durch einen Blitzeinschlag in Flammen aufging. 1697 war Arp Schnitger an der Reihe. Er baute eine Or gel mit sechzehn Pedalen und vierzig Stimmen. Jedoch stu¨rzte der Kirchturm ein und riss dabei die Orgel mit. 115 Jahre lange erklang in der Der Aa-Kirche in Groningen kein Orgelton, bis 1815 die Schnitger Orgel der nahe gelegenen Akademie- oder Bruderkirche in die Der Aa-Kirche verlegt wurde. Diese hat die Jahrhunderte u¨berlebt. In der Hoffnung auf Segen.

In der direkten Nachbarschaft zu Manchester entwickelte sich Stockport im sechzehnten Jahrhundert im Rauch der industriellen Revolution. Knapp dreihundert Jahre später sollte der Philosoph Friedrich Engels wenig subtil feststellen, dass Stockport eines der du¨stersten, rauchigsten Löcher in der ganzen Industrieregion sei. Ende des neunzehnten Jahrhunderts änderte sich dies jedoch rasant. Die Stadt schu¨ttelte die Reste der Revolution ab, errichtete Museen, erhaltenswertes Kulturerbe, wunderschöne Plätze und eine beeindruckende Kirche: die St. George’s Church.

Mit einem 72 Meter hohen Turm und 1.200 Sitzplätzen ist es ein Gebäude, das im Voru¨bergehen nicht unbemerkt bleibt. Im Herzen dieser Kirche, in der Nähe des ersten Steins des Gotteshauses , befindet sich eine ebenso imposante Orgel. Mit ihren drei Manualen und 52 Registern ist die Orgel ein häufig verwendetes Instrument bei der Begleitung von Chorälen, Chören und Konzerten. Auch heute noch. Die schwarzen Rauchfahnen sind verschwunden, die Musik von Stockport aber wird auch in Zukunft erklingen.

74 Jahre wurde an der Liverpool Cathedral, der größten Kathedrale von Großbritannien gebaut. Die anglikanische Kathedrale, die außerdem die fu¨nftgroße der Welt ist, liegt auf dem Hu¨gel St. James’ Mount. Deshalb, und natu¨rlich auch aufgrund ihrer imposanten Höhe von 101 Metern, ist die Kirche bereits von Weitem zu sehen.

In der Su¨dostecke des fast 200 Meter langen Gotteshauses befindet sich die Lady Chapel. Diese besondere Kapelle war der erste Teil des Bauwerks, das fu¨r den Gottesdienst eingeweiht wurde. Noch immer finden in der kleinen Lady Chapel Messfeiern statt. Mit ihren viel bewunderten Laternen, den eindrucksvollen Bleiglasfenstern und ihrer oft gepriesenen Akustik ist die Kapelle der ideale Ort, um zur Ruhe zu kommen. Etwa bei den Klängen der romantischen Kapellenorgel. Im Schoß der großen Kathedrale.

Es war dem Edelmut der Familie Heerkens - van Sonsbeeck zu verdanken, dass der niederländische Orgelbauer Michaël Maarschalkerweerd im Jahr 1896 in der Liebfrauenbasilika in der Hansestadt Zwolle diese Orgel mit 38 Stimmen bauen konnte. Als stiller Zeuge dieser Geste hängt oben am Orgelkasten noch immer das Wappen der Familie.

Interessant ist, dass Maarschalkerweerd, der insgesamt sage und schreibe 127 Orgeln baute, das Instrument in einem bereits vorhandenen, alten Orgelkasten anfertigte. Dieser stammte von einer Orgel, die die Basilika einst von der Observantenkirche in Mu¨nster u¨bernommen hatte. Orgelbauer Nikolaus Brunswick baute damals eine Barockorgel in dem von Mönchen angefertigten Kasten. Nachdem 1795 aus diesem Orgelkasten die letzten barocken Klänge ertönt waren, erhielt die Orgel dank Maarschalkerweerd ein neues Leben in der Liebfrauenbasilika in Zwolle. Ein romantisches Leben, wohlgemerkt.